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Geschichte

Bereits in den ersten Jahrhunderten des letzten Jahrtausends war Nortorf Mittelpunkt eines weiten ländlichen Umlandes, zentraler Ort und Sitz der Kirche des Kirchspiels Nortorf. Diese zentralörtliche Funktion hat sich bis heute erhalten. Am 01. Dezember 1900 wurde in Nortorf eine "ortsanwesende" Bevölkerung von 2.252 Menschen ermittelt. Nortorf war zu diesem Zeitpunkt noch ein Flecken, eine kleinstadtähnliche Gemeinde, die der einfacheren Städteordnung unterlag. Durch eine Änderung des Ortsstatuts konnten die preußischen Flecken damals die Bezeichnung "Stadt" annehmen.

Am 17. Juli 1909 wurde das neue Ortsstatut veröffentlicht und Nortorf war Stadt geworden. Schon wenige Monate später erhielt die junge Stadt ihr eigenes Stadtwappen. Bereits rechtzeitig zum Eintritt in das 20. Jahrhundert, im Sommer 1899, hatte die aufstrebende Gemeinde außerdem ihr erstes Rathaus erhalten. Vorher waren die Amtsgeschäfte in der Kirchspielvogtei und in den Wohnsitzen der amtierenden Bürgermeister erledigt worden. Zeitgleich entstanden zwei Lederfabriken, ein Sägewerk, eine Bierbrauerei und eine Fleischwarenfabrik. Mit Bahnanschluss, Dampfkraft und expandierendem Gewerbe begann Nortorf sich zu einem Industriestandort zu entwickeln.

Der erste Bürgermeister der jungen Stadt war Rudolf Beyer. Er hatte dieses Amt von 1908 bis 1931 inne. Für sein langjähriges verdienstvolles Wirken wurde er später zum Ehrenbürger der Stadt Nortorf ernannt. In seine Amtszeit fielen unter anderem der Bau der städtischen Gasanstalt (1909), der Volksschule (1911), die Einrichtung einer Mittelschule (1912) und die Inbetriebnahme der städtischen Stromversorgung (1924). Am 01. April 1938 wurde das Nachbardorf Thienbüttel eingemeindet, die dortige Schule wurde geschlossen.

Von äußeren Zerstörungen durch den 2. Weltkrieg blieb die Stadt verschont. Der Krieg und die Kriegsfolgen bewirkten jedoch einen entscheidenden Einschnitt in die Geschichte der Stadt. Der Zustrom von Flüchtlingen, Vertriebenen und Evakuierten ließ die Bevölkerungszahl von 3.359 (Mai 1939) auf 6.047 im Oktober 1946 anwachsen. Die britische Militärregierung bemühte sich um einen planmäßigen Wiederaufbau einer demokratischen Kommunalverwaltung, zunächst nach englischem Vorbild, bis 1950 die neue Gemeindeordnung für Schleswig-Holstein in Kraft trat.

Verursacht durch die stark gestiegene Bevölkerungszahl und den daraus entstandenen Wohnungsmangel, später aber auch beeinflusst durch den wirtschaftlichen Wiederaufbau Deutschlands, hat auch in Nortorf nach dem Krieg eine erhebliche Ausweitung des Siedlungsgebietes eingesetzt. Viele Häuser und Wohnungen entstanden zunächst im Rahmen des sozialen Wohnungsbaues mit seinen unterschiedlichen Förderprogrammen. Damit einher gingen umfangreiche Erschließungsmaßnahmen wie Straßenbau, Beleuchtung, Kanalisation sowie der Ausbau der Versorgung mit Strom, Gas und Wasser. Mit dem Bau der Ortsumgehung (E 3/B 205/jetzt L 328)) wurde der stetig wachsende innerörtliche Verkehr ab 1963 spürbar entlastet. Nur wenige Jahre später erfolgte der Bau der Autobahn A 7. Die günstige Verkehrsanbindung zur Autobahn A 7 in der Nordsüdachse weist Nortorf bis heute als attraktiven Gewerbestandort aus. Im Gewerbe- und Logistikgebiet des B-Planes Nr. 33 "Am Hofkamp" an der Gnutzer Straße stehen supergünstig rd. 18 ha Bauland für eine Ansiedlung zur Verfügung.

Als Zeichen der Verbundenheit mit den Flüchtlingen und Heimatvertriebenen, die hier ein neues Zuhause fanden, übernahm die Stadt Nortorf 1955 die Patenschaft für die ehemaligen Wollinerinnen und Wolliner (Pommern), die sich bereits seit 1947 jährlich in Nortorf zum "Wolliner Treffen" einfinden. Die Wiedereingliederung der vielen Flüchtlinge und Heimatvertriebenen ist als stärkste Integrationsleistung Nortorfs festzustellen. 1957 übernahm die Stadt die Patenschaft für die damalige einklassige deutsche Schule in Rinkenis/Nordschleswig, und seit 1989 ist Nortorf Partnerstadt der Stadt Perstorp in Schweden.

Als Unterzentrum und Mittelpunkt von 20 Umlandgemeinden bietet Nortorf heute zahlreiche moderne Dienstleistungsbetriebe und Einrichtungen zur Deckung des allgemeinen Bedarfs in sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Hinsicht. Nortorf ist an das überörtliche Erdgasnetz angeschlossen und hat seit 1998 für das Schul- und Sportzentrum ein Blockheizkraftwerk in Betrieb genommen. Ein neues Klärwerk mit 21.500 Einwohnergleichwerten nach dem SBR-System bietet ausreichend Möglichkeiten für eine Ansiedlung von Gewerbebetrieben, aber auch für die Ausweisung von Wohnbauflächen. Damit ist die Stadt Nortorf auch dem Anspruch als "Umweltfreundliche Gemeinde" gerecht geworden, denn 1996 wurde Nortorf Siegergemeinde dieses Landeswettbewerbes.

Lebensqualität bemisst sich immer auch an der Infrastruktur, die sie umgibt. Nortorf hat in den zurückliegenden Jahren und Jahrzehnten in vielen Bereichen des täglichen Lebens am Angebot kommunaler Dienstleistungen gefeilt, damit der Alltag nicht komplizierter und teurer als unbedingt notwendig ist.

Strom liefern die Stadtwerke seit 1924 an die Verbraucher in Nortorf zu Preisen, die im bundesweiten Vergleich im untersten Bereich anzusiedeln sind. Das umweltfreundliche und damit schonende Erdgas kann in Nortorf seit 1976 preiswert zum behaglichen Heizen der Wohnungen genutzt werden. Bestnoten heimst regelmäßig auch das Nortorfer Trinkwasser ein, das aus Tiefbrunnen gefördert wird. Es ist so rein und gut, dass man es in Flaschen abfüllen und als Mineralwasser verkaufen könnte.

Nortorf ist seit 1997 "Messestadt". Die Besucherzahlen der Nortorf-Messen sind beeindruckend und zeigen die Wirtschaftskraft Nortorfs und der örtlichen Betriebe, aber auch der Betriebe des Nahbereiches.

Das neue Feuerwehrgebäude an der Kolberger Straße trägt den gestiegenen Aufgaben unserer Feuerwehr Rechnung. Die Stadt ist Standort von mehreren Kindergärten, von Grundschule, Hauptschule, Realschule, Sonderschulen G und L, Volkshochschule, Stadtarchiv, Stadtbücherei und sportlichen Einrichtungen. Es gibt ein soziales Dienstleistungs- und Beratungszentrum sowie eine Seniorenwohnanlage mit Betreuungskonzept.

Die evangelische St. Martin Kirche ist bekannt für ihre herausragenden musikalischen Aktivitäten. Im Stadtgebiet Nortorf befindet sich außerdem eine katholische Kirche (St. Konrad).

Nortorf ist Mitglied in der Touristikgemeinschaft Mittelholstein e.V. und Sitz des Tourismusvereins Nortorfer Land und Naturpark Westensee. Als besondere Attraktion gilt der 1956 fertiggestellte und in den letzten Jahren auf 30 ha vergrößerte Landschaftspark, in dem 1987 ein Skulpturenpark eingerichtet wurde.

Die Untertunnelung des Bahnüberganges an der L 121 (Itzehoer Straße) ist im Oktober 2003 fertiggestellt worden. Dadurch konnten die bisherigen innerstädtischen Verkehrsengpässe beseitigt und die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Nortorf erhalten bzw. gesteigert werden. Planungen für weitere "Tunnelmaßnahmen" (Bargstedter Straße und Hohenwestedter Straße) liegen vor bzw. werden angedacht; Zeitpunkte für eine Realisierung können jedoch derzeit nicht genannt werden. 

  • Stadtentwicklung ab 2002

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